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Warum Menschen fremdgehen – trotz glücklicher Beziehung: Die brutale Wahrheit

Warum gehen Menschen fremd, obwohl sie eigentlich glücklich sind?

Die Antwort ist unbequem: Weil Glück in der Beziehung nicht automatisch bedeutet, dass alle Bedürfnisse erfüllt sind. Die Paartherapeutin Esther Perel bringt es auf den Punkt: Untreue hat oft weniger mit dem Partner zu tun als mit dir selbst. Es geht um Selbstentdeckung. Um das Gefühl von Freiheit. Um intensive Momente, die im Alltag verloren gehen.

Die Zahlen sind krass: 56 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen, die fremdgegangen sind, beschreiben ihre Ehe als glücklich.

Die Gründe sind komplex: Neugierde. Das Bedürfnis nach Bestätigung. Der Wunsch, verschüttete Teile von dir selbst wiederzufinden. Manchmal auch einfach: unterschiedliche Bedürfnisse, über die nie gesprochen wurde.

Ein Seitensprung kann ein brutaler Weckruf sein. Paare, die die Krise durchstehen, berichten oft: Die Kommunikation ist besser geworden. Die Bindung tiefer.

Wichtig: Offene Beziehung oder Polyamorie sind etwas völlig anderes als heimliches Fremdgehen. Der Unterschied? Ehrlichkeit. Konsens. Respekt.

Die echten Gründe: Warum Menschen fremdgehen

Was wirklich dahintersteckt: Die Hauptmotive

Forscher haben acht zentrale Motive identifiziert, warum Menschen untreu werden. Hier die wichtigsten – ohne Beschönigung:

Motiv Was dahintersteckt Wie häufig
Neugierde & Exploration Lust auf neue sexuelle Erfahrungen Sehr häufig
Autonomiebedürfnis Gefühl von Einengung, Wunsch nach Freiheit Sehr häufig
Unzufriedenheit Emotionale oder sexuelle Leere Am häufigsten
Selbstentdeckung Suche nach verschütteten Teilen der eigenen Identität Mittel
Rache Reaktion auf frühere Verletzungen Seltener

Neugierde: Wenn du mehr erleben willst

Viele gehen nicht fremd, weil sie ihre Beziehung hassen. Sie wollen einfach Facetten ihrer Sexualität erkunden, die im Alltag keinen Platz haben. Psychologen nennen das den „Explorationsimpuls“ – ein tief verwurzelter Drang nach Neuem. Beim Fremdgehen geht es oft um Fantasie. Um intensive Gefühle, die im Alltag verblassen.

Eine Paartherapeutin aus Hamburg erzählt: „Viele Klienten beschreiben die Affäre als Versuch, verschüttete Teile ihrer Persönlichkeit wiederzuentdecken. Sie waren nicht unglücklich – aber sie fühlten sich unsichtbar.“

Freiheitsdrang: Warum Fremdgehen sich wie Befreiung anfühlt

Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung kollidiert manchmal mit Beziehungsnormen. Ein Seitensprung wird zur (dysfunktionalen) Strategie, um Kontrolle zurückzugewinnen. Studien zeigen: Menschen mit Bindungsangst gehen häufiger fremd. Sie haben Angst, vom Partner vereinnahmt zu werden. Frauen und Männer unterscheiden sich hier kaum. Beide suchen beim Fremdgehen oft nach einem Gefühl von Freiheit.

Unerfüllte Bedürfnisse: Wenn Paare nicht darüber sprechen

Was am häufigsten fehlt:

  • Emotionale Intimität (67%)
  • Sexuelle Zufriedenheit / fehlende Lust auf Sex (54%)
  • Wertschätzung (48%)
  • Kommunikation (71%)

Viele Paare sprechen nicht offen über ihre Bedürfnisse. Wenn unterschiedliche Bedürfnisse nicht thematisiert werden, entsteht ein Nährboden für Seitensprünge. Unerfüllte sexuelle Bedürfnisse und unbewusste Illusionen aus vergangenen Zeiten spielen dabei eine zentrale Rolle.

Die harte Wahrheit: Viele Affären hätten verhindert werden können – durch ein einziges ehrliches Gespräch.

Eine Frau hält sich weinend an einen Mann geklammert, symbolisierend einen Wendepunkt in der Beziehung.

Wann ein Seitensprung zur Chance wird

Der Weckruf-Effekt: Wie Affären Paare stärken können

Vom Vertrauensverlust zur neuen Beziehung – so läuft’s ab:

  1. Schock-Phase: Die Aufdeckung zwingt beide zur Konfrontation
  2. Ehrliche Bestandsaufnahme: Verdrängte Probleme werden endlich benennbar
  3. Intensive Kommunikation: Paare sprechen offen über tiefe Bedürfnisse
  4. Neubewertung: Bewusstes Entscheiden für oder gegen die Partnerschaft
  5. Aktive Veränderung: Konkrete Massnahmen (z.B. Paarberatung)

Neubewertung: Wenn Fremdgehen eine Chance für die Beziehung wird

Paare können nach einer Affäre eine progressive Entwicklung nehmen und die Beziehung neu gestalten.

Der Beinahe-Verlust führt zu:

  • Erhöhter Wertschätzung (82 %)
  • Bewussterem Beziehungsengagement (76 %)
  • Tieferer emotionaler Intimität (63 %)

Wer betrogen wurde, entwickelt oft ein schlechtes Gewissen – nicht wegen eigener Fehler, sondern weil Er oder Sie die Warnsignale übersehen hat. Doch viele Paare schaffen es, die Krise als Chance zu nutzen.

Persönliches Wachstum durch Krise

Sowohl Betrogene als auch Fremdgeher berichten von gesteigerter Selbstreflexion, Entwicklung von Empathie und Klarheit über eigene Werte. Ein Paartherapeut erklärt:

„Wer fremdgegangen ist, muss sich fragen: Was hat mir gefehlt? Und wer betrogen wurde, lernt oft, eigene Bedürfnisse klarer zu formulieren.“

Die Krise zwingt dich, Verantwortung zu übernehmen – für deine Bedürfnisse, deine Entscheidungen, deine Zukunft.

Was die Wissenschaft über Untreue sagt

Häufigkeit: Wie viele Menschen gehen fremd?

Geschlecht Lebenszeitprävalenz Entwicklung
Männer Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Stabil
Frauen Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Steigend
Jährliche Rate 15–21 Prozent Variiert nach Alter

Wichtig: Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Emotionale Affären (fremdverliebt sein) werden oft nicht erfasst. Auch Fremdknutschen oder intensives Flirten zählen für viele bereits als untreu.

Neurobiologie: Die Rolle der Hormone

Beteiligte Botenstoffe beim Fremdgehen:

  • Dopamin: Aktiviert das Belohnungssystem – ähnlich wie bei einer Sucht
  • Oxytocin: Bindungshormon – kann paradoxerweise auch Affären intensivieren
  • Vasopressin: Beeinflusst das Treueverhalten, besonders bei Männern
  • Testosteron: Korreliert mit erhöhter Untreue-Neigung

Die sexuelle Anziehung zu anderen Menschen ist biologisch normal. Entscheidend ist, wie du damit umgehst. Nicht alle, die Lust auf Sex ausserhalb der Beziehung verspüren, werden auch untreu.

Der Unterschied zwischen einem Mann mit Substanz und einem, der sich treiben lässt? Bewusste Entscheidungen statt impulsiver Reaktionen.

Langfristige Auswirkungen: Was nach dem Seitensprung passiert

Statistik nach Affären:

  • Sofortige Trennung von Paaren: 35 %
  • Versöhnungsversuch: 45 %
  • Langfristig zusammen mit einer stabilen Beziehung (> 5 Jahre): 20%

Erfolgsfaktoren für Versöhnung:

  1. Vollständige Transparenz des Fremdgehers
  2. Professionelle Paarberatung oder Paartherapie
  3. Bereitschaft zur Vergebung beim Betrogenen
  4. Aktive Beziehungsarbeit beider Partner
  5. Zeitfaktor: Mindestens 12–18 Monate Aufarbeitung

Viele Paare, die das Ende einer Beziehung befürchten, schaffen es durch konsequente Arbeit, ihre Partnerschaft zu retten. Aber: Es erfordert Disziplin, Ehrlichkeit und die Bereitschaft, an sich selbst zu arbeiten.

Echte Geschichten von Paaren nach der Affäre

Fallbeispiel 1: Wiederentdeckung der Leidenschaft

Situation: Paar S., 38/40 Jahre, 15 Jahre zusammen, 2 Kinder.
Wendepunkt: Die Frau ist fremdgegangen – die Affäre führte zur Offenlegung jahrelanger sexueller Frustration.
Ergebnis: Paartherapie, bewusste „Date-Nights“, Wiederbelebung der Intimität beim Sex.
Zitat: „Die Affäre war falsch – aber sie hat uns gezwungen, endlich offen zu sein.“

Fallbeispiel 2: Übergang zu offener Beziehung

Ausgangslage: monogame Partnerschaft, Partner A wird fremdverliebt.
Prozess: ehrliches Gespräch → gemeinsame Recherche über Polyamorie → Vereinbarung klarer Regeln.
Status: Seit 3 Jahren ethisch nicht-monogam (offene Beziehung), beide berichten von höherer Zufriedenheit. „Wir gehen nicht fremd – wir leben bewusst mit unterschiedlichen Bedürfnissen.“

Fallbeispiel 3: Trennung als Befreiung

Konstellation: Unglückliche Ehe, beide zu ängstlich für Trennung.
Katalysator: Ein Seitensprung machte die Unzufriedenheit in der Beziehung unübersehbar.
Ausgang: Einvernehmliche Scheidung, beide heute in erfüllteren Beziehungen. „Ich bin froh, dass ich fremdgegangen bin – es hat mir gezeigt, dass die Beziehung nicht stimmte.“

Manchmal ist die ehrlichste Entscheidung, zu gehen. Nicht jede Beziehung ist es wert, gerettet zu werden.

Ein bärtiger Mann liegt wach im Bett und schaut mit einem Ausdruck von Kummer und Schuldgefühlen in die Kamera.

Die dunkle Seite: Wenn Affären zerstören

Vertrauensbruch und emotionale Traumata

Psychologische Folgen für Betrogene:

  • PTBS-ähnliche Symptome (Flashbacks, Hypervigilanz)
  • Langfristige Bindungsängste in Folgebeziehungen
  • Selbstwertprobleme („Bin ich nicht genug?“)
  • Depressive Episoden entstehen (bei 40 % der Betrogenen)

Heilungsdauer: Durchschnittlich 18–24 Monate bis zur emotionalen Stabilisierung. Wer betrogen wurde, benötigt Zeit, um den Vertrauensverlust zu verarbeiten.

Die Wahrheit: Ein Seitensprung kann mehr zerstören als nur eine Beziehung. Er kann das Selbstbild eines Menschen nachhaltig beschädigen.

Unterschied zwischen Konsens und Betrug

Geschlecht Lebenszeitprävalenz Entwicklung
Männer Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Stabil
Frauen Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Steigend
Jährliche Rate 15–21 Prozent Variiert nach Alter

Kernunterschied: Nicht die Handlung (z. B. beim Küssen oder beim Sex mit anderen), sondern die Heimlichkeit verursacht das Trauma. In einer offenen Beziehung oder bei Polyamorie gibt es Konsens – beim heimlichen Seitensprung nicht.

Ein Mann mit Substanz trifft bewusste Entscheidungen. Er lügt nicht. Er versteckt sich nicht. Er übernimmt Verantwortung.

Was Paartherapeuten wirklich denken

Interview-Zitate: Warum Menschen fremdgehen (aus Expertensicht)

Esther Perel (Paartherapeutin und Autorin):
Perel erklärt in ihrem Buch „Die Macht der Affäre“: Affären sind weniger über Sex als über Sehnsucht – nach Aufmerksamkeit, Lebendigkeit, Freiheit. Warum Menschen fremdgehen, hat oft mehr mit ihnen selbst zu tun als mit dem Partner.

Prof. John Gottman (Beziehungsforscher):
„Entscheidend ist nicht die Affäre, sondern wie Paare damit umgehen. 70 % der Paare, die strukturiert aufarbeiten, bleiben zusammen.“

Kommunikation als Schlüssel: Darüber sprechen, bevor du fremdgehst

Präventive Gesprächsthemen für Paare:

  1. Sexuelle Wünsche und Fantasien (auch erotisch ungewöhnliche)
  2. Emotionale Bedürfnisse
  3. Beziehungszufriedenheit (regelmässige Check-ins)
  4. Umgang mit sexueller Anziehung zu Dritten
  5. Definition von Treue (Was ist schon Fremdgehen? Was ist eigentlich Fremdgehen für uns?)

Methode: „State of the Union“-Gespräche (monatlich, strukturiert, wertfrei). Ein Paartherapeut empfiehlt: „Sprecht offen und ehrlich, bevor einer von euch fremdgegangen ist.“

Die meisten Männer haben nie gelernt, über ihre Bedürfnisse zu sprechen. Sie denken, es macht sie schwach. Das Gegenteil ist der Fall: Klarheit ist Stärke.

Alternativen: Offene Beziehung, Polyamorie und Co.

Modelle jenseits der Monogamie

Geschlecht Lebenszeitprävalenz Entwicklung
Männer Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Stabil
Frauen Etwa 40 % im deutschsprachigen Raum Steigend
Jährliche Rate 15–21 Prozent Variiert nach Alter

Erfolgsfaktoren: Radikale Ehrlichkeit (offen kommunizieren), Eifersucht-Management, Zeitmanagement, regelmässige Renegotiation.

Viele Paare, die eine offene Beziehung oder Polyamorie leben, sagen: „Wir gehen nicht fremd – wir haben eine Vereinbarung.“

Wichtig: Diese Modelle sind nichts für jeden. Sie erfordern emotionale Reife, Kommunikationsfähigkeit und ein stabiles Selbstwertgefühl. Wenn du denkst, eine offene Beziehung löst deine Probleme – denk nochmal nach. Sie verstärkt oft nur, was schon da ist.

Ehrliche Kommunikation über Fantasien

Sichere Räume schaffen:

  • „Fantasie-Sharing“ ohne Bewertung
  • Rollenspiele als Kompromiss (z.B. Fremdliebe in der Fantasie ausleben)
  • Erotische Literatur/Filme gemeinsam erkunden
  • Professionelle Sexualberatung bei unterschiedlichen Bedürfnissen

Paarberatung als Prävention: Bevor jemand fremdgegangen ist

Wann sinnvoll:

  • Vor grossen Lebensentscheidungen (Heirat, Kinder)
  • Bei wiederkehrenden Konflikten
  • Wenn Kommunikation festgefahren ist
  • Präventiv alle 2-3 Jahre („Beziehungs-TÜV“)

Methoden: Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT), Gottman-Methode, Systemische Therapie.

Ein Paartherapeut erklärt: „Viele viele Paare kommen erst, wenn einer schon fremdgegangen ist. Besser wäre, früher zu kommen.“

Prävention ist immer besser als Schadensbegrenzung. Bei PrestigeMen gilt: Fortschritt zählt mehr als Perfektion – aber nur, wenn du handelst, nicht nur träumst.









Auswertung:

  • 8–10 Ja: Hohe Zufriedenheit – trotzdem können auch in solchen Beziehung Versuchungen auftreten
  • 5-7 Ja: Handlungsbedarf – Beziehung unzufrieden sollte angesprochen werden
  • 0–4 Ja: Dringender Gesprächsbedarf – Risiko ist erhöht

Sei ehrlich zu dir selbst. Selbstbetrug ist der erste Schritt zum Scheitern.

Was tun bei Fremdgeh-Gedanken? Wenn du fremdverliebt bist

Konstruktiver Umgang:

  1. Selbstreflexion: Was fehlt dir wirklich? (Oft nicht die andere Person, sondern ein Gefühl)
  2. Tagebuch führen: Muster erkennen (Wann denkst du ans Fremdgehen? Was löst es aus?)
  3. Gespräch mit Partner: „Ich habe Gedanken, die mich beunruhigen…“ (Darüber sprechen, bevor du fremdgehst)
  4. Professionelle Hilfe: Einzeltherapie zur Klärung
  5. Bewusste Entscheidung: Für Beziehung arbeiten oder ehrlich trennen (nicht heimlich fremdgehen)

Warnsignal: Wenn Fantasie zu konkreten Plänen wird. Wenn du denkst: „Ist Fremdknutschen schon Fremdgehen?“ – dann bist du bereits in einer Grauzone.

Die Frage ist nicht, ob du Versuchungen hast. Die Frage ist: Was machst du damit?

Ein Mann mit Substanz trifft bewusste Entscheidungen. Er handelt nicht aus Schwäche, sondern aus Klarheit.

Mythen und Fakten über Fremdgehen

Mythos 1: „Nur unglückliche Menschen gehen fremd“

Fakt: 56 % der fremdgehenden Männer und 34 % der Frauen beschreiben ihre Ehe als „glücklich“. Warum Menschen fremdgehen trotz glücklicher Beziehung? Oft spielen Gelegenheit, Neugierde oder Selbstwertthemen eine Rolle – nicht Unzufriedenheit.

Mythos 2: „Männer gehen häufiger fremd als Frauen“

Fakt: Der Geschlechterunterschied schrumpft. Bei unter 30-Jährigen gehen Frauen inzwischen ähnlich häufig fremd wie Männer. Etwa 40 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen sind im Laufe ihres Lebens untreu geworden. Digitale Kommunikation hat Gelegenheiten demokratisiert.

Mythos 3: „Nach dem Fremdgehen ist die Beziehung immer vorbei“

Fakt: 60-75 % der Paare versuchen Versöhnung, 20 % bleiben langfristig zusammen. Entscheidend sind: Art der Affäre (einmalig vs. Langzeitaffäre), Reue und Transparenz des Fremdgehers, Bereitschaft zur Aufarbeitung, professionelle Unterstützung (Paarberatung). Ein Seitensprung muss nicht das Ende bedeuten – er kann auch eine Chance sein.

Mythos 4: „Fremdgehen ist immer ein Zeichen fehlender Liebe“

Fakt: Psychologen unterscheiden zwischen „Liebes-Affären“ und „Lust-Affären“. Viele, die untreu geworden sind, betonen, ihren Partner zu lieben – die Affäre erfüllte andere Bedürfnisse (Abenteuer, Bestätigung, Autonomie, Lust auf Sex). Liebe und Sex sind nicht immer gekoppelt.

Mythos 5: „Wer einmal fremdgegangen ist, bleibt immer untreu“

Fakt: Entscheidend ist, ob die Ursachen bearbeitet werden. Viele Menschen, die einmal fremdgegangen sind, entwickeln schnell ein schlechtes Gewissen und bleiben danach immer treu. Menschen können sich ändern – wenn sie bereit sind, an sich zu arbeiten.

FAQ Symbol – Icon mit Fragezeichen

FAQ

Kann Fremdgehen eine Beziehung retten?

Nicht direkt – aber die Krise kann als Katalysator für überfällige Veränderungen dienen. Paare, die die Krise erfolgreich bewältigen, berichten von gestärkter Bindung. Ein Seitensprung oder eine Affäre kann eine Chance für die Beziehung sein, wenn beide Partner bereit sind, daran zu arbeiten.

Wie lange dauert es, Vertrauen nach Untreue wiederherzustellen?

Durchschnittlich 18–24 Monate bei konsequenter Beziehungsarbeit. Vollständige Heilung kann 3–5 Jahre benötigen. Wer betrogen wurde, benötigt Zeit, um den Vertrauensverlust zu verarbeiten.

Ist emotionale Untreue schlimmer als körperliche?

Subjektiv unterschiedlich: Männer empfinden oft körperliche Untreue (beim Sex) als schmerzhafter, Frauen emotionale Affären (fremdverliebt sein). Beide Formen verletzen Vertrauen fundamental. Auch Fremdknutschen oder intensives Flirten kann als Betrug empfunden werden.

Sollte man dem Partner von einer Affäre erzählen?

Ethisch umstritten. Therapeuten-Konsens: Ja, wenn die Beziehung fortbestehen soll – Ehrlichkeit ist Basis für Neuanfang. Nein, wenn es nur Schuldentlastung dient und mehr schadet als nützt. Wichtig: Darüber sprechen, bevor die Lügen sich häufen.

Gibt es Menschen, die genetisch zur Untreue neigen?

Studien zeigen Korrelation zwischen bestimmten Dopamin-Rezeptor-Varianten (DRD4) und Untreue-Wahrscheinlichkeit – aber Gene sind nicht Schicksal. Umwelt und bewusste Entscheidungen überwiegen. Nicht alle mit dieser Veranlagung gehen fremd – viele gehen nicht fremd, weil sie bewusst an ihrer Beziehung arbeiten.

Wie unterscheiden sich offene Beziehung und Fremdgehen?

Kernunterschied: Konsens. Offene Beziehungen oder Polyamorie basieren auf Vereinbarungen, Transparenz und gegenseitigem Respekt. Fremdgehen bricht Vertrauen durch Heimlichkeit. In einer offenen Beziehung „gehen beide nicht fremd“ – sie leben bewusst mit unterschiedlichen Bedürfnissen.

Kann Paarberatung nach Untreue helfen?

Ja, signifikant. Paare mit professioneller Begleitung haben eine 3 mal höhere Versöhnungsrate als ohne Therapie. Wichtig: Beide Partner müssen bereit sein. Ein Paartherapeut kann helfen, die Beziehung neu aufzubauen.

Was ist eigentlich Fremdgehen? Ist Fremdknutschen schon Fremdgehen?

Die Definition variiert: Für manche ist schon Fremdgehen, wenn der Partner intensiv flirtet oder fremdverliebt ist. Für andere zählt nur Sex. Wichtig: Paare sollten offen darüber sprechen, was für sie Untreue bedeutet. Auch beim Küssen können Grenzen überschritten werden.

Fazit: Komplexität statt Schwarz-Weiss-Denken

Fremdgehen ist weder pauschal „gut“ noch „schlecht“ – es ist ein komplexes Phänomen mit vielfältigen Ursachen und Folgen.

Kernerkenntnisse:

  • Warum Menschen fremdgehen, hat oft weniger mit Unzufriedenheit zu tun als gedacht – auch trotz glücklicher Beziehung kann Untreue passieren
  • Ein Seitensprung kann Symptom tieferliegender Probleme sein
  • Krisen bieten Chancen für Wachstum – aber zu hohen Kosten (Vertrauensverlust, emotionale Traumata)
  • Konsens und Ehrlichkeit sind entscheidend: Offene Beziehung und Polyamorie unterscheiden sich fundamental von heimlichem Betrügen
  • Prävention durch Kommunikation ist effektiver als Schadensbegrenzung (darüber sprechen, bevor jemand fremdgegangen ist)
  • Alternative Beziehungsmodelle können für manche Paare funktionieren – nicht alle müssen immer treu sein

Wichtigste Botschaft: Statt Fremdgehen zu glorifizieren oder zu verteufeln, sollten Paare offen über Bedürfnisse, Grenzen und Beziehungsmodelle sprechen – bevor Krisen entstehen. Verstehe deine Gefühle, erkenne unterschiedliche Bedürfnisse an und entscheide bewusst: Willst du die Beziehung neu gestalten oder ist das Ende der ehrlichere Weg?

Bei PrestigeMen geht es nicht um Perfektion. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – für deine Bedürfnisse, deine Entscheidungen, dein Leben.

Starte jetzt. Nicht irgendwann. Denn Fortschritt zählt mehr als Perfektion.

Weiterführende Ressourcen

Bücher:

  • Esther Perel: „Mating in Captivity“ / „Die Macht der Affäre“
  • John Gottman: „What Makes Love Last?“
  • Tammy Nelson: „The New Monogamy“

Anlaufstellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie (DGSF)
  • Pro Familia Beratungsstellen
  • Online-Plattform: Paarbalance.de

Podcasts:

  • „Where Should We Begin?“ (Esther Perel)
  • „Beziehungskosmos“ (Eric Hegmann)

Autor: Redaktionsteam PrestigeMen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vom Redaktionsteam PrestigeMen auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Experteninterviews erstellt. Alle Fallbeispiele wurden anonymisiert. Bei akuten Beziehungskrisen empfehlen wir professionelle Paarberatung.

Dating & Beziehungs-Experten

Geschrieben von den PrestigeMen Dating & Beziehungs-Experten. Unser Spezialistenteam kombiniert jahrelange Praxiserfahrung mit aktueller Forschung aus der Beziehungspsychologie.